Jerez (dpa) - Letzte Ausfahrt Jerez: Auf den finalen Testkilometern beginnt
für Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton der mühsame Weg aus der
Krise.Silberpfeile mit unerwartet großen Nachholbedarf Bild vergrößernKnapp
zwei Wochen vor dem WM-Auftakt in Melbourne will der McLaren-Mercedes-Pilot
auf der Strecke im spanischen Jerez die Aufholjagd auf die derzeit weit
enteilten Rivalen starten. «Wir werden bis zur letzten Sekunde schuften»,
zitierte die «Bild am Sonntag» den Briten. Für Hamilton und die Silbernen
sind die vier Tage von Andalusien die letzte Chance, das lahme Auto
entscheidend in Fahrt zu bringen. Danach sind Testfahrten in der kompletten
WM-Saison verboten.Nur vier Rennställe buchten einen Platz für die
abschließenden Proberunden. Neben Renault und Nico Rosbergs Williams-Team
nutzt auch der in letzter Minute gerettete Honda-Nachfolger Brawn GP die
Gelegenheit für weitere Verbesserungen am auf Anhieb erstaunlich schnellen
Boliden. Der mit einem Mercedes-Motor ausgestattete BGP 001 hatte in der
Vorwoche bei seinem Debüt in Barcelona die Konkurrenz teilweise
sensationell düpiert. «Wir werden die Überraschung des Jahres», frohlockte
Altmeister Rubens Barrichello.Unerwartet großen Nachholbedarf haben in
Jerez hingegen die Silberpfeile offenbart. «Wir haben keinen guten Job
gemacht. Es nützt nichts, sich davor zu verstecken», gestand
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ungewohnt offen. Fieberhaft arbeiten die
Ingenieure an der verpatzten Aerodynamik der Silberpfeile, doch
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug rechnet nicht mit schnellen Erfolgen.
«Es kann möglicherweise das erste Saisondrittel vergehen, bevor deutliche
Steigerungen möglich sind», urteilte Haug. Sollte sich diese Prognose
bestätigen, sind Hamiltons Hoffnungen auf eine Titelverteidigung schon
jetzt schwer gedämpft.In der Formtabelle der Motorsport-Königsklasse ist
das erfolgsverwöhnte McLaren-Mercedes-Team weit nach hinten gerutscht. Nach
den jüngsten Eindrücken reist Technikfuchs Ross Brawn mit seiner Crew aus
dem Stand als Favorit nach Australien, die Titelkandidaten Ferrari und
BMW-Sauber sind ebenfalls Sieganwärter. «Es ist schwieriger als je zuvor,
den Stand der Dinge auf der Strecke einzuschätzen», warnte Ferrari-Teamchef
Stefano Domenicali.Formel-1-Boss Bernie Ecclestone dürfte diese
Ungewissheit gefallen. Ein enger zusammengerücktes Feld garantiert
Spektakel. Der schnelle Erfolg des nach dem Honda-Rückzug vor dem Aus
bewahrten Brawn-Teams beweist die Zukunftsfähigkeit der Rennserie. «Ich
habe nicht den Eindruck, dass die Krise irgendwelche Probleme verursacht
hat. Das ist eine große Überraschung», sagte Ecclestone der britischen
Tageszeitung «Guardian» (Samstag).
Monday, March 16, 2009
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